Bloggerin postet Video von verbotenem Strand auf Sardinien und muss 1800 Euro Strafe zahlen

Cagliari, 19. Juli 2024. Für einen spontanen Abstecher zur verbotenen “Spiaggia Rosa” auf der Insel Budelli im Maddalena-Archipel auf Sardinien muss eine prominente Bloggerin 1800 Euro Strafe zahlen.

“Rogeria”, eine in Dubai lebende Influencerin mit brasilianischen Wurzeln, betrat am 17. Juli den seit 1995 für Besucher gesperrten Strand an der Nordküste Sardiniens. Sie hatte ein Schlauchboot gemietet, offenbar ohne ihr genaues Ziel zu nennen, und steuerte die magische Insel an.

Das Besondere an diesem Juwel des Mittelmeers ist sein rosafarbener Sand, der wie viele andere Strände Sardiniens immer wieder Ziel touristischer Ausbeutung geworden ist. Verantwortlich für die rosa Farbe sind die winzigen Kalkschalen der Miniacina miniacea, ein Krustentier, das sein Leben in den Algenfeldern des Meeresbodens verbringt. Hätte man den Strand nicht in den 90er Jahren komplett gesperrt, wäre heute vom kostbaren Sand wahrscheinlich nichts mehr übrig.

Ignorierte Verbotsschilder: Selfie-Video verriet die Bloggerin am “Rosa Strand”

Nachdem die Influencerin, die ironischerweise hauptberuflich als Touristenführerin tätig ist, alle Verbotsschilder ignorierte und am Strand anlegte, filmte sie seelenruhig ihren Spaziergang und das kristallklare Wasser mit ihrem Handy und postete das Video auf ihrem Instagram Account – mit der Musik von “La vie en rose” als Hintergrund.

Einheimische zeigten Bloggerin bei Behörden an

Es dauerte nicht lange, bis die ersten Einheimischen auf sie aufmerksam wurden und das Vergehen den Behörden meldeten: Die Guardia Costiera (Küstenwache) des Maddalena-Archipels startete eine akribische Fahndung und konnte die Bloggerin schließlich mit einem Bußgeldbescheid bis zurück nach Dubai verfolgen.

Damit nicht genug, die Guardia Costiera teilte bei der offiziellen Berichterstattung noch mit:
“Nach weiteren Ermittlungen stellte sich außerdem heraus, dass der benutzte Katamaran nicht über die von der Parkbehörde ausgestellte Genehmigung zum Befahren der Gewässer des Archipels verfügte und auch der kommerzielle Betreiber, der das Boot gemietet hatte, anscheinend nicht über eine entsprechende Genehmigung verfügte. Daher wurden zwei weitere Verwaltungsstrafen verhängt.

Mauro Morandi im Winter 2014, als er noch Wächter der damaligen Privatinsel Budelli war. Foto: U. Lüdeke

Die einzige Person, die sich bis vor drei Jahren auf der Insel aufhalten durfte, war der ehemalige Sportlehrer Mauro Morandi in seiner Funktion als Wächter. Sardinien Intim hatte Morandi vor mehreren Jahren auf Budelli besucht, als die Insel noch in Privatbesitz war.

Mehr als 30 Jahre verbrachte er allein auf der kleinen Insel, fotografierte täglich das Meer und improvisierte sich als Künstler mit dem Treibgut, das er am Strand fand. Nach einem langen Rechtsstreit um die Insel musste er 2021 sein Haus verlassen und führt seitdem sein zurückgezogenes Leben auf dem Festland fort.

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