Nach den pathologisch deprimierenden Zahlen zur Arbeitslosigkeit (vor allem der Jungend) auf der für viele schönsten Mittelmeer-Insel gibt es endlich mal eine Rote Laterne für Sardinien, die erhoben Hauptes so stehen bleiben kann, wie sie ist: Die Ogliastra verzeichnet unter allen 109 italienischen Provinzen den mit Abstand geringsten Konsum von Viagra-Pillen.
Statistisch kamen auf 1000 männliche Einwohner über 40 im Jahr 2013 bislang 149 kleine Pillchen zur Behebung erektiler Dysfunktionen in der Ogliastra. Diese Provinz ist auch zugleich Kernland der Barbagia. Jene Gegend also, in der das wilde Herz der Insel pulsiert. Wo Männer seit Jahrtausenden den Ruf genießen, besonders harte Knochen zu sein und schon den alten Römern zeigten, wer von beiden der Schlappschwanz ist.
Grund zum Jubeln 15 Jahre nach Einführung von Viagra gibt es ausgerechnet in Amors Stammland mit seinen heute 20 Regionen allerdings weniger. Die meisten aufrichtenden Einwürfe wurden mit 588 Pillen auf 1000 Männer in der Emilia-Romagna verzeichnet, während die Basilicata (Hauptstadt: Potenza) mit 230 Klassenprimus ist, berichteten Medien zu diesem kleinen Jubiläum landauf, landab. Chronisch muss die Schieflage in der Stadt Piacenza (Emilia Romagna) sein: hier kommen statistisch 803 Pillen auf 1000 Männer über 40. Insgesamt scheint im Land der kollektiven Leidenschaft der Körper den Bedürfnissen immer seltener folgen zu wollen: 86 Millionen Pillen wurden hier bislang insgesamt verkauft. Das toppen in Europa nur noch die Engländer.