Die Steinzeit-Riesen von Monte Prama kehren zurück auf die Sinis-Halbinsel
Sie erinnern auffallend an den dauersabbelnden Droiden C-3PO aus George Lucas Star-Wars-Trilogie, sind aber mindestens 2800 Jahre älter: Die Giganten von Monte Prama, einem der bedeutendsten archäologischen Funde auf der zweitgrößten Mittelmeerinsel. Nach sieben Jahren Restaurierungsarbeiten in einer Fachwerkstatt in Sassari kehrt ein Großteil der 28 Statuen nun zurück in jene Region, in der sie vor genau 40 Jahren gefunden worden sind: nach Cabras auf der Sinis-Halbinsel, wo sie künftig im Städtischen Museum zu sehen sind.
Die bis zu 2,50 Meter großen Hünen, die Krieger und Kämpfer darstellen, wurden vermutlich in der Zeit um etwa 800 v. Chr. von den Nuraghen, den Ur-Sarden, aus Sandstein gehauen und um eine Totenstatt an einem Hügel namens Monte Prama aufgestellt, der sich unweit vom Westufer des Brackwasser-Sees Stagno di Cabras befindet, der bislang vor allem für seine Meeräschen und deren bottarga bekannt ist, gepökeltem Rogen.
Ein Bauer hatte 1974 zufällig einen der eigentümlich futuristisch wirkenden Köpfe beim Pflügen seines Ackers ans Tageslicht befördert. In vier Grabungen holten Archäologen bis 1979 knapp 6000 Fundstücke um die Nuragher-Nekropole aus der Erde, aus denen die 28 Statuen nun rekonstruiert wurden. Fachleute datierten die Statuen und Miniaturen von Nuraghen, alten, konischen Turmanlagen, auf 800 v. Chr. Einige halten es sogar für möglich, dass die Nuragher sie schon im 10. Jhr. v. Chr, schufen, womit die sardischen Skulpturen noch älter als jene der griechischen Antike wären. Ein Großteil der Fundstücke war zunächst 30 Jahre lang in Magazinen des Archäologischen Museums in Cagliari eingemottet worden.
Für herbe Kritik sorgt indes die Organisation der Ausstellung der Statuen, die künftig dauerhaft an zwei verschiedenen Orten gezeigt werden sollen – in Cabras und in Cagliari. Der Großteil der Statuen ist zunächst im Archäologischen Museum der Hauptstadt zunächst in einer Sonderausstellung zu sehen, die den Restaurierungsarbeiten gewidmet ist (Ausstellungseröffnung: Sonnabend, 22. März 2014, 10.30 Uhr, in der Cittadella dei Musei, Castello-Viertel). Um 17.30 Uhr wird ebenfalls am 22. März die zweite Dauerausstellung in Cabras eröffnet, wo künftig dann auch der Großteil der Statuen zu sehen ist. Heftige Kritik mussten Denkmalschutzbehörde und Tourismusämter der Kommunen dafür einstecken, dass es auch eine Woche vor der Eröffnung noch keine Internetseite zu dieser außergewöhnlichen Ausstellung und bislang auch fast keine Plakate und Werbungen gibt.