Galaktisches Sardinien-Panorama fotografiert aus dem Weltraum
Ein Sardinien-Schnappschuss der Extraklasse ist vor kurzem dem japanischen Astronauten Koichi Wakata gelungen. Auf der 39. ISS-Expedition (11.03. bis 13.05.2014), die Wakata als Commander leitete, fotografierte der 51-jährige Raumfahrtingenieur die mit knapp 24.ooo Quadratkilometern zweitgrößte Mittelmeerinsel, als sich die Raumstation über der algerischen Küste befand. Die ISS umkreist die Erde in einer Höhe von rund 400 Kilometern einmal etwa alle 90 Minuten.
Wunderschön zu sehen sind die beiden Inseln Sant Antioco und Isola di San Pietro am Südwestzipfel Sardiniens, die in dieser um fast 90 Grad nach links gekippten Perpektive an unteren Ende der Mutterinsel zu liegen scheinen. Die Grenze zwischen Algerien und Tunesien verläuft etwas unterhalb der ersten Kustenkurve am rechten unteren Bildrand.
Direkt in der Kurve liegt Tabarka – eine Siedlung und zwei kleine Inseln, die im 16. Jahrhundert von ligurischen Korallen- und Thunfischern aus Pegli bei Genua besiedelt worden sind. Nach knapp 250 Jahren gaben die Nachfahren Tabarka auf und ließen sich 1738 auf der Isola di San Pietro nieder, die ihnen der damalige Regent des Königreichs Piemont-Sardinien aus dem Hause der Savoyer, Carlo Emanuele III., geschenkt hatte. Ihm zu Ehren nannten die Tabarkini den Ort auf der Isola di San Pietro Carloforte, was ‘Karl der Starke’ bedeutet. Die Carlofortini sprechen noch heute den genuesischen Dialekt aus dem 16. Jahrhundert.