Die orkanartigen Winde in Italien halten auch am Tag vor Allerheiligen in Sardinien an. Der Wind hatte am Montag einige Dächer abgedeckt, Bäume umgestürzt und den Schiffs-, Schienen- und Straßenverkehr eingeschränkt.
Während auf dem Festland acht Menschen starben, kamen auf Sardinien bislang keine Personen zu Schaden. Ein Pilzsammler, der bei Carbonia vermisst wurde, ist inzwischen wieder aufgetaucht.
Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern peitscht ein sturmartiger Libeccio aus Richtung Südwest wildgewordene Wellen gegen die West- und Südküste Sardiniens.
Im Hafen von Carloforte ist der Rumpf einer Fähre der Reederei Delcomar, die aus Portoscuso kam, aufgeschlitzt worden bei dem Versuch, an der Mole festzumachen, berichtet die Nachrichtenagentur ANSA. In lokalen Medien ist auf Fotos gut zu erkennen, dass der Rumpf nur leicht über der Wasserlinie über eine Länge von ein, zwei Metern aufgeschlitzt wurde. Von den 33 Passagieren wurde niemand verletzt. Die Fährverbindungen waren stark beeinträchtigt.
In Alghero und auch anderen Orten an der Westküste gingen im Laufe des Montags schwere Hagelschauer nieder – mit Hagelkörnern zum Teil fast so groß wie Tischtennisbälle. Am Teatro Communale wurde ein Teil des Daches abgedeckt, mehrere Holzteile stürzten auf die Straße. Personen kamen dabei zum Glück nicht zu Schaden.
In den Morgenstunden musste ein Flug von Ryanair aus Bologna, der in Alghero landen sollte, nach Olbia umgeleitet werden. Auch bei diversen Zugverbindungen kam es zu Behinderungen. In der Provinz Nuoro sorgte der Hagel für weiße Straßen.
In Barisardo an der Ostküste ist der Land Rover einer deutschen Familie fast von den Wellen ins Meer gerissen worden. Nur mit Hilfe von Anwohnern gelang es den Touristen, den Wagen rechtzeitig vor den Wellen zu retten. Die Polizei ermittelt nun – auch wegen des Verdachts des illegalen Befahrens des Strandes, was an der gesamten Küste strengstens verboten ist.