Wind, Wellen, warmes Wasser: Im September startet Sardiniens schönste Saison

Olbia, 10. September 2019. Für Inselkenner ist es zwar eine Binsenweisheit, aber man kann sie gar nicht oft wiederholen: Frühjahr und Sommer sind zwar die heißesten Zeiten für einen Urlaub auf Sardinien. Aber wer nicht an die Schulferien gebunden ist, wird paradiesisch belohnt, einen Inselabstecher in den September zu verlegen.

Denn wenn Italien nach dreimonatiger Schulferienzeit wieder zum Alltag zurückkehrt und auch im Rest Europas die klassische Ferienzeit zu Ende geht, beginnt auf Sardinien die mit Abstand schönste Zeit des Jahres. Nicht nur, dass selbst die bekanntesten Strände im granitzerklüfteten Nordosten der Insel (siehe Foto von Daniele Macis) in der Gegen der Costa Smeralda von Tag zu Tag menschenleerer werden.

Die Tage sind zwar immer noch sehr, sehr warm , aber nicht mehr so brüllend heiß, dass man sie eigentlich nur im Wasser verbringen kann. Das sommerliche Klima , das noch weit bis in den November hineinreichen kann, ist an Lieblichkeit im September nicht zu überbieten. Die Luft ist schwanger von überreifen Feigen, die Weinernte steht vor der Tür, die ersten warmen Regenfälle putzen den Sommerstaub aus der Landschaft und verleihen ihre ihre bunten Farben zurück, die mit einer neuen Blütezeit den ausgedörrt scheinenden, krümeligen Boden vielfältig flecken. Und: es wird mit jedem Tag wieder leichter, schöne Ferienvillen, die in der Hauptsaison oft lange im Voraus ausgebucht sind, mieten zu können – meist auch zu akzeptableren Preisen.

Während Deutschland, die Schweiz und Österreich von den ersten Schneefällen und viel Regen heimgesucht werden, verführen inselweit Lufttemperaturen (hier geht’s zum Überblick) am heutigen Sonntag von bis zu 27 Grad – womit diese selbst für Sardinien Anfang September relativ niedrigen Temperaturen den Oberflächentemperaturen des Meeres schon sehr nahe kommen. Im Augenblick liegt sie im Canale di Sardegna an der Südküste bei 25,9 Grad. Einen Überblick mit 3-Tage-Vorschau zu den Wassertemperaturen aller vier Sardinien umgebenden Meere gibt es hier.

Wenn es partout schon nach Herbst gelüstet, der möge einen Blick auf das Programm “Autunno in Barbagia” werfen. Die Veranstaltungsserie, die bis in den November hinein dauert und gerade begonnen hat, springt von Wochenende zu Wochenende von Dorf zu Dorf. Der besondere Reiz: Auch Gäste, die nicht von der Insel stammen, bekommen Einblicke in sardische Häuser, die ohne persönliche Bekanntschaft so nicht so schnell zu erleben sind. Denn die Bewohner der Dörfer – vor allem Handwerker, Künstler und Bauern – öffnen ihre Häuser und Höfe, um zu zeigen, wie sie was produzieren, um zu plauschen, sich auszutauschen. Und, last but not least: an allen Ecken und Enden gibt es kleine Stände und Sitzmöglichkeiten in den Häusern und davor, wo die einheimische Küche zu endlich einmal nachvollziehbaren Preisen angeboten wird, “fatto a casa”, alles zu Hause selbst gemacht.

Besonders verführerisch lockt in diesen Tagen auch die Hauptstadt Sardiniens, die das sonnige Licht noch länger genießen kann, da sich sich an der Nordspitze des Golfo degli Angeli direkt nach Süden hin weit öffnet und nach der Agonie des Sommers langsam wieder belebt – bis tief in die Nacht hinein.

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