Cagliari, 29. Februar 2024. Mit dem langersehnten Niederschlag schaut auf Sardinien auch nochmal der Winter vorbei: Auf dem Gennargentu, dem “Dach” der Insel, liegt seit Mittwoch wieder Schnee. “Ab 1300 bis 1400 Metern kann es weiß werden”, schreibt der Rai-Meteorologe Matteo Tidili auf seinem Facebook-Account. Die Web-Cam der Skianlage am Bruncu Spina, die zwar nagelneu, aber seit Jahren geschlossen ist, kann man tatsächlich noch mehrere Schneehaufen sehen.
Was die Sarden aber am meisten freut, ist, dass der Niederschlag auf dem Rest der Insel meist als Regen niedergeht. Denn schon im Januar war das Wasser die Stauseen der Insel auf ungewöhnlich niedrige Stände gesunken, auffälligstes Indiz für vorherrschende Trockenheit und Alarmsignal für die Landwirtschaft. Der Consorzio di Bonifica regionale (Regionales Rekultivierungskonsortium) hat im Posada-Kreis bereits ein absolutes Verbot der Bewässerung verhängt, was den normalen Betrieb der Landwirtschaft stark einschränkt.
Wassertemperatur an Sardiniens Küste siebenmal höher als in Ostsee
Nicht nur Regen und Schneefall toben auf der Insel, es gab gestern sogar einen kleinen Tornado, der den Einwohnern der Kleinstadt Serrenti, eine halbe Stunde mit dem Auto nördlich von Cagliari gelegen, einen Schrecken eingejagt hat.
Das Wasser des Mittelmeers ist zwar noch etwas frisch. Aber die Temperaturen sind bereits im Steigen begriffen, und wer die Extreme liebt, kann innerhalb von zwei Stunden in Schneefelder auf dem Gennargentu spazierengehen und anschließen ein kneippmäßiges Bad im Meer am nahegelegenen Golfo di Orosei nehmen, der wenigstens noch bis Oster nur den Fischen und einigen Individualreisenden mit Hang zur Einsamkeit gehört. Die Wassertemperatur an der ganzen Küste fällt mit rund 14 Grad zwar immer noch ziemlich zwickend aus, ist aber immerhin siebmal wärmer als das Wasser der Ostsee, das gerade mal 2 Grad anzeigt. Hier geht es zu den aktuellen Wassertemperaturen vor der sardischen Küste.
