Peng-du-bist-tot: Heiligabend in der Barbagia
Unkommentiert, wie es Sardiniens auflagenstärkste Zeitung macht, hier im Anriss die Nachrichten jener Ereignisse, die laut L’Unione Sarda die Heilige Nacht in “Nuoro und Provinz” bestimmt haben, zusammengefasst zu einer vollen Text-Seite am 27. Dezember:
Fonni: 87-Jähriger vereitelt Überfall in seinem Haus – Ein Rentner hat sich zwei mit Pistolen bewaffneten, maskierten Räubern in seinem Garten in den Weg gestellt und versucht, einem der Kriminellen die Maske vom Kopf zu reißen, wobei er zu Boden gestoßen wurde. Die Täter flüchteten. Die Zeitung berichtet von immer häufigeren Übergriffen auf Hochbetagte – nicht nur in Fonni.
Silanus: Schuss trifft Fuß eines Viehzüchters – Ein 26-jähriger Vorbestrafter ist Heiligabend betrunken mit einer Schussverletzung in ein Krankenhaus eingeliefert worden, wo ihm anschließend ein Zeh amputiert wurde. Angeblich will er sich die Verletzung selbst zu Hause zugefügt haben. Die Carabinieri konnten die Waffe dort aber nicht finden.
Prato Sardo: Drei Räuber plündern Supermarkt – Drei maskierte, mit Gewehren bewaffnete Räuber haben Heiligabend kurz vor Ladenschluss einen Supermarkt überfallen und 2000 Euro erbeutet.
Orosei: Schüsse auf Jugendliche – Ein 85-jähriger ehemaliger Jäger hat im Zentrum von Orosei am Nachmittag des 24. Dezember mehrere Schüsse mit einer Schrotflinte auf eine Gruppe von Jugendlichen abgegeben, um so der Knallerei mit Silvesterartikeln ein Ende zu setzten. Ein 14-Jähriger wurde dabei am Oberschenkel verletzt und überlebte nach einem Bericht des Vaters laut Angaben der Ärzte “nur durch ein Wunder”. Der Rentner besaß nicht mal mehr einen Waffenschein. Der Richter sah sowohl von einer Festnahme als auch von Hausarrest des aufgerüsteten Rentners ab und beließ es bei einer Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung.
Mamoiada: Schüsse auf die Garage einer Hausfrau – In der Nacht zu Heiligabend haben Unbekannte zwei Gewehrschüsse auf die Garage einer Hausfrau aus bislang unbekannten Gründen abgegeben. Die Zeitung berichtet, dass der Vorfall nur der jüngste einer ganzen Serie von Einschüchterungsversuchen, Überfällen und Einbrüchen im Zentrum der Barbagia sei, die hier inzwischen zum Alltag gehörten.