Kunst-Vulkane und Nackedei-Spiele: Berlusconi kauft Nachbar-Villa von Porno-Erben bei Porto Rotondo
Eines muss man dem Trump Europas lassen: Niemand hat es je so verstanden wie Silvio Berlusconi, sich immer wieder neu zu erfinden. Erst Staubsaugervertreter. Dann Immobilien-Hai. Dann TV-Mogul – und noch immer Milliardär. Und zwar mit einem geschätzten Vermögen von knapp sieben Milliarden US-Dollar. Die Bilanz des Mannes, der nach dem Zweiten Weltkrieg politischen Populismus in Europa wieder salonfähig machte, kann sich angesichts seiner 82,5 Jahre – sagen wir: sehen lassen.
Der wahre Polit-Clown Italiens, der zudem viermal Ministerpräsident seines Landes war und mit unverhohlen politischem Eigennutz und rotzfrechem Auftreten auch fremdenfeindlichen Rechtspopulisten wie Matteo Salvini den Weg ebnete, machte ebenso immer wieder als Sultan der Po-Ebene von sich reden (hier ein Link der gleichnamigen Playboy–Reportage vom Blog–Papa über Berlusconis frivole Freuden zwischen Mailand und Sardinien).
“La Certosa” (Die Kartause), wie seine riesige Villa bei Porto Rotondo an Sardiniens Costa Smeralda heißt, spielte dabei immer wieder eine größere Rolle. Wenn ihm auf dem parkähnlichen Anwesen die Freude an jungen, hübschen Frauen vergeht, kann der Sultan der Po-Ebene immer noch aufs Knöpfchen drücken und magmatische Eruptionen in Kunst-Vulkanen erzeugen, die arglose Nachbarn sogar einmal dazu verleiteten, die Feuerwehr zu rufen.
Nun, so berichtet der Corriere della Sera, hat der zigfach geliftete, selbsternannte Casanova mit Kunsthaar und Plateauschuhen seine Kartause noch vergrößert. Und zwar, in dem er einfach eine Nachbar-Villa gekauft hat. Der Komplex samt 400-Quadratmeter-Villa, für den der “Cavaliere” läppische 2,4 Millionen Euro abgedrückt haben soll, dient lediglich der Vergrößerung seiner Kartause.
Das Grundstück soll den Erben von Adelina Tattilo gehört haben, Königin der bekanntesten Porno-Blätter Italiens der 70er-Jahre wie “Playmen” und “Saro Balsamo”. Was zum Kaufinteresse des Sultans der Po-Ebene noch beigetragen haben dürfte. Denn auch seine Kartause wurde berühmt mit Schmuddelbildern, die der sardische Fotograf Antonello Zappadu von einem seiner Bunga-Bunga-Parties dort schoss.
Die Bilder, auf denen unter anderem auch der damalige tschechische Premierminister Mirek Topolanek begeistert nackt, aber nur mäßig erregt auftauchen, gingen um die Welt. Sie zeigen unter anderem auch, wie der Sultan der Po-Ebene mit mehreren jungen Mädchen Händchen hält oder sie auf seinen Knien sitzen. Kurze Zeit darauf ließ sich seine damalige Frau Veronica Lario von ihm scheiden.
Zappadu hatte die Bilder getarnt als Kaktus aus einiger Entfernung mit potenten Teleobjektiven geschossen. Sie waren 2009 von der spanischen Tageszeitung “El Pais” kurz vor der damaligen Europawahl veröffentlicht worden. Der “Cavaliere” verklagte den Sarden daraufhin wegen Verletzung der Privatsphäre – und war vor einem Jahr sogar an einem Prozesstag in Tempio Pausania samt Leibwachen vor Gericht erschienen.